Pyrrolizidinalkaloide in Kräutertees für Babys, Schwangere und Stillende

FSMA 2014

Vortrag von Till Beuerle, 25.03.2014

Inga Mädge1, Gerold Jerz1, Peter Winterhalter1 und Till Beuerle2
1
Technische Universität Braunschweig, Institut für Lebensmittelchemie, Schleinitzstr. 20, 38106 Braunschweig
2 Technische Universität Braunschweig, Institut für Pharmazeutische Biologie, Mendelssohnstr. 1, 38106 Braunschweig
t.beuerle@tu-bs.de


Pyrrolizidinalkaloide (PAs) sind eine Gruppe giftiger Pflanzen-Alkaloide. Seit einigen Jahren werden diese Alkaloide in einer steigenden Anzahl von unterschiedlichen Lebensmitteln mittels chemisch-analytischer Methoden nachgewiesen. Da die Alkaloide in diversen Zell- und Tiermodellen mutagene und kanzerogene Wirkung zeigen, wird zurzeit die Risikobewertung dieser Substanzen in Bezug auf menschliche Nahrungsmittel rege diskutiert.

Im Juli 2013 veröffentlichte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Ergebnisse zu PA-Gehalten in Kräutertees/Tees, die im Rahmen eines Forschungsprojektes zur „Bestimmung von Pyrrolizidinalkaloiden in Lebens- und Futtermitteln“ analysiert wurden (BfR, 2013). Insgesamt wurden von 161 verschiedenen Einzelhandel/Supermarkt-Kräutertees 109 als PA-positiv analysiert (68%; PA-Konzentrationsbereich von nicht nachweisbar bis 3429 µg PAs/kg; Mittelwert von 188 µg PAs/kg; Mittelwert der positiven Proben 278 µg PAs/kg).

In der Summe sind diese Ergebnisse überraschend, sowohl in der Häufigkeit des Auftretens PA-positiver Proben, als auch in der Konzentration, in der PAs nachgewiesen wurden, besonders wenn man berücksichtigt, dass bis dato keine der verwendeten Tee-Pflanzen als PA-Pflanze bekannt ist.

Im Moment gibt es mehr Fragen als Antworten zu diesen Zahlen. Aus diesem Grunde etablieren wir eine HPLC-ESI-MS/MS Methode mit internem deuterierten Standard, bei der 1,2-ungesättigte PAs als ein Summenparameter erfasst werden (Cramer et al., 2013). Erste Ergebnisse und Erfahrungen bei der Summenparametermethode zur Quantifizierung von PAs in Tees für Babys, Schwangere und Stillende, die an der Schnittstelle Lebensmittel/pflanzliches Arzneimittel angesiedelt sind, werden diskutiert.

Literatur

BfR, 2013; Fragen und Antworten zu Pyrrolizidinalkaloiden in Lebensmitteln, Aktualisierte FAQ des BfR vom 4. September 2013, (2013).

http://www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-und-antworten-zu-pyrrolizidinalkaloiden-in-lebensmitteln.pdf

Cramer L et al.: Pyrrolizidine alkaloids in the food chain: Development, validation, and application of a new HPLC-ESI-MS/MS sum parameter method. J Agric Food Chem, 61, 11382-11391, (2013).

Vortrag

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