Aktivitäts-geleitete Isolierung biologisch aktiver Resveratrol-Oligomere aus Weinrebenextrakten (Vitis vinifera)

Vortrag von Sebastian Macke, 20.03.2012

Autoren

S. Macke (1), A. Damm (1), S. Ulbricht (1), M. Gröschel (1), E. Nevo-Koch (2), M. Empl (2), P. Steinberg (2), P. Winterhalter (1)

(1) Technische Universität Braunschweig, Institut für Lebensmittelchemie, Schleinitzstraße 20, 38106 Braunschweig

(2) Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Lebensmitteltoxikologie und Chemische Analytik, Bischofsholer Damm 15, 30173 Hannover

Kurzfassung

In den letzten Jahren sind neben dem bereits gut untersuchten trans-Resveratrol auch die Resveratrol-Oligomere in den Blickpunkt des wissenschaftlichen Interesses gerückt. Einzelne Resveratrolderivate erwiesen sich im Hinblick auf die Hemmung humaner Tumorzelllinien sogar als wesentlich potenter. So zeigte ein Resveratroltetramer (Vaticanol C) gegenüber einer großen Anzahl getesteter Tumorzelllinien eine hohe Wirksamkeit und ist insbesondere gegenüber Kolonkrebszelllinien in einer wesentlich niedrigeren Konzentration als Resveratrol wirksam[1, 2].

Eine gute Quelle für die Gewinnung von Resveratrolderivaten bzw. -oligomeren stellen Weinrebensprößlinge dar. Deshalb wurde in diesem Projekt ein kommerzieller Weinrebenextrakt der Firma Breko GmbH (Bremen) untersucht. Der Weinrebenextrakt wurde dabei mittels gegenstromverteilungschromatischer Trenntechniken wie der High-Speed Countercurrent Chromatography (HSCCC) und der Low-Speed Rotary Countercurrent Chromatography (LSRCCC) fraktioniert. Ein aliquoter Teil der dabei erhaltenen Fraktionen wurde im Rahmen einer Aktivitäts-geleiteten Isolierung von der Arbeitsgruppe Prof. Steinberg (Tierärztliche Hochschule Hannover) mittels eines Sulforhodamin-B-Assays getestet.

Die beiden Hauptkomponenten trans-Resveratrol und trans-ε-Viniferin sowie die Oligomere Miyabenol C und Hopeaphenol konnten als biologisch aktive Komponenten des Extraktes identifiziert werden.

Literatur

[1] Ito,T., Akao, Y., Tanaka T., Iinuma, M., Nozawa, Y., Biol. Pharm. Bull., 2002, 25, 147-148.

[2] Ito, T., Akao, Y., Yi, H., Ohguchi, K. et al. Carcinogenesis, 2003, 24 (9): 1489-1497.